26.03.2021

Kirchlich heiraten – die besten Tipps für die kirchliche Trauung

kirchlich heiraten
Schon eine rein standesamtliche Trauung hält viele Planungspunkte bereit. Wer zusätzlich kirchlich heiraten möchte, braucht eine weitere Liste, damit dieser besondere Tag optimal vorbeireitet ist und ohne plötzliche Probleme abläuft. In diesem Beitrag erfahrt Ihr, was alles im Detail dazugehört.

Rechtzeitig Termin vereinbaren

Mit das Wichtigste ist die rechtzeitige Terminvereinbarung mit dem Pfarrer/Priester oder Diakon. Am besten fragt man ein Jahr vor dem gedachten Wunschtermin an, spätestens sechs Monate vorher.

Je beliebter Trauungen mit diesem Priester oder an dieser Örtlichkeit sind, umso drängender ist diese Nachfrage.

Das Erstgespräch ist ebenfalls enorm wichtig. Der Geistliche muss Euch vielleicht noch kennenlernen, er weiß nichts über Eure Beziehung. Außerdem möchte er wissen, warum Ihr Euch zur kirchlichen Trauung entschlossen habt. Er kann Euch sagen, was alles gebraucht wird, und er bespricht sich mit Euch, wenn Ihr unterschiedliche Konfessionen beziehungsweise Religionen habt oder wenn ein Partner überhaupt ohne Glaubensrichtung ist. Alle Einzelheiten werden protokolliert. Für die Gestaltung der kirchlichen Trauung sollte es einen Zweittermin geben, vor allem, wenn Ihr noch Fragen oder besondere Wünsche habt.

Was braucht man alles um kirchlich zu heiraten?

Zu den Voraussetzungen gehören bei katholischen wie evangelischen Trauungen diverse Papiere. Personalausweis, Taufurkunde und die Heiratsurkunde, sofern Ihr bereits vor der kirchlichen Trauung standesamtlich geheiratet habt, gehören in jedem Fall dazu.

Statt der Heiratsurkunde kann auch die Anmeldung beim Standesamt vorgelegt werden, denn seit 2009 hat sich die Rechtsprechung geändert: Ihr dürft kirchlich vor standesamtlich heiraten.

Wenn eine Firmung beziehungsweise Konfirmation erfolgt ist, braucht der Geistliche auch dazu die entsprechende Unterlage. Gerade in der katholischen Kirche wird viel Wert auf die Firmung gelegt. Zwar kann man auch ohne Firmung heiraten, aber der Geistliche wird die Erwachsenenfirmung anraten. Alle diese Unterlagen werden auch bei einer ökumenischen Heirat gebraucht. Diese findet in der katholischen oder evangelischen Kirche statt. Dabei sind Geistliche beider Konfessionen beteiligt.


Zu den kirchlich heiraten Voraussetzungen gehört ein sehr wichtiger Punkt: Ist ein Partner von einem noch lebenden Ehepartner geschieden worden, kann es unter Umständen trotzdem möglich sein, katholisch zu heiraten. Das wird von einem Kirchengericht geklärt, bedeutet aber eine längere Wartezeit. Also rechtzeitig klären!

Kirchlich heiraten ohne Taufe ist nur dann möglich, wenn der eine Partner einer anderen oder keiner Religion angehört. Der evangelische oder katholische Partner muss dagegen getauft sein oder dies als Erwachsenentaufe nachholen. Der christliche Partner muss außerdem versprechen, die gemeinsamen Kinder in seiner Religion taufen zu lassen und sie in diesem Sinne zu erziehen.

Eure Trauzeugen müssen nur begrenzte Bestimmungen erfüllen. So dürfen sie nicht unter 14 Jahre alt sein. Es wäre schön, wenn sie einer christlichen Gemeinschaft angehören, das ist aber kein Muss.

Die Ausgestaltung von Kirche und Trauung

Auch dieser Punkt ist recht umfassend:

  • Lasst Ihr den Kirchenraum durch einen Floristen schmücken oder reicht Euch die Ausstattung durch die Kirche selbst?
  • Welche Lieder soll die Gemeinschaft singen? Denkt daran, dass nicht alle jedes Kirchenlied kennen. Wenn ihr spezielle Ideen habt, ist wahrscheinlich eher ein Chor oder Sänger gefragt.
  • Welches Lied wird beim Einzug, beim Auszug und bei der Trauung selbst gespielt?
  • Welche Texte wollt Ihr hören, vielleicht vorgetragen durch Dritte?
  • Worüber soll der Geistliche sprechen? Sollen auch Sätze fallen wie: „Wenn jemand mit dieser Heirat nicht einverstanden ist, soll er sich jetzt melden oder für immer schweigen.“ Oder: „Ihr dürft euch jetzt küssen.“ Beide sind keine deutsche Tradition, aber sehr beliebt.
  • Katholische Paare können sich zusätzlich eine Eucharistiefeier wünschen.


Im weiteren Sinne gehört noch mehr zur kirchlichen Trauung:


  • In welchem Gefährt wollt Ihr vorfahren? Oldtimer, Kutsche, Fahrrad?
  • Sollen Blumenkinder anwesend sein? Dann sprecht mit dem Geistlichen ab, ob die Blütenblätter auch in der Kirche verteilt werden dürfen.
  • Wer zieht mit wem und wann ein? Die angebliche Tradition, dass der Brautvater die Tochter an den Bräutigam „überreicht“, stammt ebenfalls nicht aus Deutschland. Ihr könnt ebenso gut zusammen einziehen oder Euch auf halbem Weg zum Altar treffen. Vielleicht möchte der Bräutigam ebenfalls einen persönlichen Einzug haben.
  • Hochzeitskerze und Unterlagen können schon am Vortag in der Sakristei eingeschlossen werden, damit sie am Hochzeitstag bereits parat liegen.
  • Vergesst auch nicht, mit den Trauzeugen zu sprechen. Sie müssen die Ringe parat haben, gegebenenfalls ein Taschentuch oder an die Braut ein wärmeres Jäckchen reichen. Wenn es für die Anwesenden Hochzeits-Heftchen gibt, lässt sich auf der Rückseite ebenfalls ein Taschentuch anbringen, damit gerührte Verwandte und Freunde nicht lautstark in der Tasche wühlen, wenn Ihr Euch gerade das Ja-Wort gebt.

Kirchlich heiraten und die Kosten

Eine kirchliche Trauung ist recht preiswert, außer Ihr nehmt keinen Geistlichen, sondern einen Trauredner für eine freie Trauung. Dieser schlägt mit mehreren Hundert Euro plus Anfahrt zu Buche. Ansonsten müsst Ihr je nach Aufwand für den Chor, die Orgelmusik und die selbst veranlasste Blumendekoration zahlen. Auch Spenden sind üblich. Die eigentliche Trauung aber ist kostenlos.
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